Innovationscall „Impuls:Elternbildung“
Der Innovationscall „Impuls:Elternbildung" bietet den Anbieter_innen im ZWEI & MEHR-Netzwerk Elternbildung die Möglichkeit, im Rahmen von Projektförderungen innovative, zukunftsweisende und kreative Elternbildungsprojekte bzw. -formate zu entwickeln und zu erproben.
Ziel ist es, daraus «Best Practice»-Beispiele zu generieren, welche von weiteren Elternbildungsanbieter_innen übernommen werden können. Wichtig ist, dass ein spezifischer Bedarf für das Projekt vorhanden ist und dieser aufgezeigt werden kann. Zudem sollen die Projekte einen hohen Innovationsgrad hinsichtlich Inhalt, Kooperationsform und Abwicklung aufweisen und sich in ihrer Ausrichtung von bisherigen Angeboten, Maßnahmen, sowie Projekten in der Steiermark deutlich abheben.
Dabei sind folgende Kriterien zu beachten:
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Zielgruppen, die bisher nicht oder nur wenig angesprochen wurden, sollen verstärkt erreicht werden. (z.B. interkulturelle Eltern, Eltern bildungsferner Gruppen, Alleinerziehende, Väter, Eltern mit Behinderung, Eltern von Kindern mit Behinderung, armutsgefährdete Eltern, etc.)
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Die Beteiligung von Eltern und Personen mit Erziehungsaufgaben an Ideenfindungs-, Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen („Prinzip des Empowerments") in der Elternbildung wird durch das Projektvorhaben gestärkt und gefördert.
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Das Projektvorhaben fördert die Eigeninitiative und das freiwillige Engagement von Eltern sowie Personen mit Erziehungsaufgaben.
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Eltern und Personen mit Erziehungsaufgaben setzen sich, neben ihren Erziehungs- und Beziehungsaufgaben, verstärkt mit den politischen, sozialen, regionalen und kommunalen Rahmenbedingungen, die das Elternsein prägen, auseinander.
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Eltern und Personen mit Erziehungsaufgaben werden in ihrer Medienkompetenz gefördert und erhalten niederschwellige Zugänge zur „digitalen Welt".
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Neue Formate und unterschiedliche erwachsenenpädagogische Ansätze werden in der Projektumsetzung erprobt.
- Bestehende Konzepte zur Umsetzung von Angeboten werden im Zuge des Projektvorhabens weiterentwickelt bzw. neu ausgerichtet.
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Neue Kooperationsformen werden in der Projektumsetzung forciert (z.B. mit Schulen, elementarpädagogische Einrichtungen, Elternvereine, NGOs, Jugendämter, Regionalmanagements, „Gemeinsam stark für Kinder" - Gemeinden, etc.).
Im Jahr 2024 setzte der Call die Steirische Gleichstellungsstrategie in den thematischen Mittelpunkt und trägt dadurch zu Erreichung der darin enthaltenen Zielsetzungen bei. Um die Gleichstellung in der Steiermark voranzutreiben, wurden in der steirischen Gleichstellungsstrategie neun prioritäre Themen- sowie Handlungsfelder verankert und mit einem Aktionsplan hinterlegt. Basierend darauf, nimmt die Elternbildung insbesondere in folgenden Bereichen eine zentrale Rolle ein: Themenfeld 1: „Abbau von geschlechtsspezifischen Rollenbildern" |
Im Jahr 2023 stellte der Call das Thema „Abbau von geschlechtsspezifischen Rollenbildern" in den Mittelpunkt und trug dadurch zu Erreichung der Zielsetzungen der Steirischen Gleichstellungsstrategie, insbesondere im ersten Themenfeld, bei.
In allen Bereichen der Gesellschaft, sind Geschlechterstereotypen einer der Hauptursachen für die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Durch die Erwartungshaltung an bestimmte stereotype Rollenbilder, werden Frauen und Männer, Mädchen und Burschen sowie intergeschlechtliche Menschen in der Entfaltung und Entwicklung ihres individuellen Lebensmodells eingeschränkt.
Basierend darauf, ist es notwendig, dass Geschlechterstereotypen nachhaltig abgebaut werden und dies bereits ab der frühen Kindheit. Dafür bedarf es einer verstärkten Bewusstseinsbildung und einen diesbezüglichen Aufbau von Erziehungskompetenzen bei (werdenden) Eltern, Erziehungsberechtigten, Bezugspersonen sowie bei pädagogischen Fachpersonen und damit einhergehend eine Weiterentwicklung im Elternbildungsbereich.
Der Innovationscall "Impuls:Elternbildung" 2021/2022 widmete sich dem Thema „Inklusion und Barrierefreiheit im Kontext der Digitalisierung". Auf Grund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden raschen Weiterentwicklung von digitalen Bildungsangeboten, verändert die Digitalisierung derzeit die Gesellschaft auf den unterschiedlichsten Ebenen. Ohnehin große soziale Unterschiede wachsen dadurch nochmals deutlich an und es sind bereits längerfristige Auswirkungen auf die Bildungslaufbahn erkennbar sowie wissenschaftlich erfasst. Die Abkopplung bestimmter Zielgruppen, die in der Erwachsenenbildung bzw. im speziellen in der Elternbildung sehr schwer erreicht werden, wird dadurch nochmals verschärft. Eine Weiterentwicklung auf der Einrichtungs- sowie Angebotsebene im Elternbildungsbereich ist somit erforderlich, um schwer erreichbare Zielgruppen verstärkt in ihrer Erziehungs- und Beziehungsaufgabe zu unterstützen.
Der Innovationscall „Impuls:Elternbildung" 2020/2021 befasste sich mit dem Thema „Digitalisierung und Digitale Medien in der Familie". Dabei setzten Einrichtungen aus dem ZWEI & MEHR-Netzwerk Elternbildung unterschiedliche Projekte um. Unter anderem führte das Eltern-Kind-Zentrum Süd und das Eltern-Kind-Zentrum Region Bad Radkersburg an Hand des gemeinsamen Projektes „Elternbildung digital und regional - neue Impulse für die Bezirke Leibnitz und Südoststeiermark" unterschiedliche Veranstaltungen bzw. Angebote für Familien in den Bezirken durch. Hierbei sind auch eine Kreative Postkarte und ein Impulsvideo zum Thema Elternbildung entstanden.
Die Familienakademie der Kinderfreunde Steiermark hat die mehrsprachige Podcastreihe „Die Sendung mit der Familie" entwickelt. Auf der Homepage der Familienakademie werden regelmäßige wissenswerte mehrsprachige Podcasts zu den verschiedensten Herausforderungen rund um den Familienalltag vorgestellt. Die Podcasts gibt es auf Deutsch, Englisch, Arabisch, Bosnisch-Kroatisch-Serbisch sowie Dari-Farsi.