Steuervorteile für Familien
Inhaltsverzeichnis
- Familienbonus Plus - Voraussetzungen und Höhe des Familienbonus Plus
- Kinderfreibetrag und steuerliche Abzugsfähigkeit der Kinderbetreuungskosten bis zum 10. Lebensjahr entfallen
- Inanspruchnahme des Familienbonus Plus
- Aufteilung des Familienbonus Plus unter den (Ehe)Partner*innen
- Aufteilung des Familienbonus Plus bei getrenntlebenden Eltern
- Kindermehrbetrag als Familienbonus Plus für geringverdienende bzw. Eltern, die keine Steuern zahlen
1. Familienbonus Plus - Voraussetzungen und Höhe:
Der Familienbonus Plus ist ein steuerlicher Absetzbetrag, der die eigene Einkommensteuer reduziert und pro Kind berechnet wird.
Die Höhe der Steuererleichterung richtet sich nach dem Einkommen des*der Steuerpflichtigen und wird pro Kind berechnet. Für jedes minderjährige Kind gilt ein jährlicher Maximalbetrag von € 2.000,- ab dem Jahr 2022 (in den Jahren 2019 -2021 € 1.500,-). Für jedes volljährige Kind gilt ein Maximalbetrag von € 650,- ab dem Jahr 2022 (in den Jahren 2019 -2021 € 500,-) wenn für dieses Kind Familienbeihilfe bezogen wird.
Für jedes volljährige Kind gilt im Jahr 2024 ein Maximalbetrag von € 700,- (€ 650,- in den Jahren 2022 und 2023, € 500,- in Jahren 2019 bis 2021) wenn für dieses Kind Familienbeihilfe
bezogen wird.
2. Kinderfreibetrag und steuerliche Abzugsfähigkeit der Kinderbetreuungskosten bis zum 10. Lebensjahr entfallen:
Der Kinderfreibetrag und die steuerliche Abzugsfähigkeit der Kinderbetreuungskosten bis zum 10. Lebensjahr wurden mit 01.01.2019 durch den Familienbonus Plus ersetzt.
3. Inanspruchnahme des Familienbonus Plus:
Der Familienbonus Plus kann entweder über die Lohnverrechnung (also durch den*die Arbeitgeber*in) oder die Steuererklärung bzw. Arbeitnehmer*innenveranlagung in Anspruch genommen werden.
Soll der Familienbonus Plus monatlich über die Lohnverrechnung berücksichtigt werden, muss dies beim Arbeitgeber*der Arbeitgeberin mittels Ausfüllen des Formulars E 30 beantragt werden. Das aktuelle Formular ist auf der Website des Bundesministeriums für Finanzen zu finden bzw. steht in den Finanzämtern zur Verfügung.
Im anderen Fall ist der Familienbonus Plus in der Steuererklärung bzw. Arbeitnehmer*innenveranlagung mittels Beilage L1k zu beantragen und kann rückwirkend bis einschließlich das Jahr 2019 bezogen werden.
4. Aufteilung des Familienbonus Plus unter den (Ehe)Partner*innen:
Bei (Ehe)Partner*innen kann der Familienbonus aufgeteilt werden. Das heißt, eine Person kann entweder den vollen Familienbonus für das jeweilige Kind beziehen, oder der Betrag wird zwischen den (Ehe)Partner*innen zu gleichen Teilen aufgeteilt.
Leben die Eltern getrennt, ist eine Aufteilung zu 100:0 oder 50:50 % möglich.
5. Aufteilung des Familienbonus Plus bei getrenntlebenden Eltern:
Der Familienbonus steht auch getrenntlebenden Eltern zu. Die familienbeihilfeberechtigte Person und der Unterhalt zahlende Elternteil, können den Bonus entweder jeweils alleine in Anspruch nehmen, oder der Bonus wird zu gleichen Teilen aufgeteilt.
6. Kindermehrbetrag als Familienbonus Plus für geringverdienende bzw. Eltern, die keine Steuern zahlen:
Der Familienbonus reduziert die Steuerlast der Eltern. Die Steuerlast entfällt daher ganz, wenn sie niedriger ist als der Familienbonus. Gering verdienende Alleinerziehende/Alleinverdienende, die für ein Kind mehr als 6 Monate Familienbeihilfe beziehen und keine oder geringe Steuer zahlen, erhalten statt dem Familienbonus plus den Kindermehrbetrag zur steuerlichen Entlastung. Voraussetzung ist, dass mindestens 30 Tage im Kalenderjahr steuerpflichtige aktive Erwerbseinkünfte erzielt werden oder ganzjährig Kinderbetreuungsgeld oder Pflegekarenzgeld bezogen wurde. Da der Familienbonus eine Steuererleichterung ist, steht dieser Mindestsicherungsempfangenden und Arbeitslosen nicht zu.
Der Kindermehrbetrag umfasst eine steuerliche Entlastung von bis zu € 700,- im Jahr 2024, (€ 550,- in den Jahren 2022 und 2023, davor € 250,-) pro Kind pro Jahr.
Der Kindermehrbetrag muss nicht beantragt werden. Falls er zusteht, wird er bei der Arbeitnehmer*innenveranlagung automatisch berücksichtigt, wenn bestätigt wurde, dass kein Ausschlusskriterium vorliegt.