Elternimpulse
Im Rahmen der Elternimpuls-Reihe des ZWEI & MEHR-Netzwerkes Elternbildung finden Sie hier nützliche Informationen und Tipps von unseren Expert*innen zu den unterschiedlichsten Familienthemen.
Außerdem werden viele Themen auch in den ZWEI & MEHR-Elterntreffs aufgegriffen. Eine Übersicht aller aktuellen Veranstaltungen finden Sie unter www.elterntreff.steiermark.at.
Geschwisterkinder machen die Familie reicher, aber den Alltag nicht einfacher. Je mehr Personen „im Haus", desto mehr Bedürfnisse, die berücksichtigt werden sollen.
Das Herausfordernde: Kinder entwickeln sich rasant, lernen beeindruckend schnell - kognitiv, emotional wie motorisch - und ändern ihre Bedürfnisse gefühlt im Minutentakt. Das braucht bei den großen Begleiter*innen ein enormes Maß an Einfühlungsvermögen und Flexibilität. Zu gleichen Teilen brauchen Eltern ebenso viel Selbstfürsorge, um auf ihre eigenen Bedürfnisse zu achten. Ein Drahtseilakt!
Kommt jetzt nach „überstandener" Baby- oder Kleinkind-Zeit ein neues Geschwisterchen in den Familienverband, wird schnell klar: Bei aller Liebe und Begeisterung sind Mama und Papa nicht teilbar und die Menge an schenkbarer Aufmerksamkeit enden wollend.
Und dann kracht es auch noch! Streit zwischen Geschwistern als wichtiges Lernfeld fürs Leben zu sehen, gelingt nicht immer.
Wir Großen können sie begleiten im Vorbild einer gewaltfreien Kommunikation, die Verhalten beschreibt statt wertet, Gefühle und Bedürfnisse aus mehreren Perspektiven ausspricht und Bitten formuliert.
Und wenn's gerade mühsam ist, helfen gemeinsame Glücksmomente, um sich neu zu verbinden: Die bunten Familienaktivitäten im Familienzentrum „Das Storchennest Hebammen & Familienzentrum" in der Natur (z.B. Familienzeit am Bauernhof oder Mehrgenerationen am Hof), Bewegung (z.B. Eltern-Kind-Turnen) und Ernährung (z.B. Familienfrühstück) laden dazu ein! Aber auch bei den zahlreichen, unterschiedlichen offenen Treffen (z.B. Familientreff) sind Familien herzlich willkommen.
Vorträge (z.B. Geschwisterschlaf) und professionelle Beratungsangebote (Regionale Elternberatung und Hebammensprechstunde, Schlafsprechstunde) zu ganzheitlicher Gesundheit unterstützen außerdem das Elternteam für die wachsende Familie stark zu machen."
Der ZWEI & MEHR-Elterntreff am 12.06.2024 zum Thema „Eltern werden - Paar bleiben" kann hier wertvolle Inputs für die Eltern geben, ihre Bedürfnisse als Paar nicht aus den Augen zu verlieren.
Zu den ANGEBOTEN
- Eltern-Kind-Turnen (aktuell kein neuer Termin - dieser folgt im Herbst)
- Familientreff
- Familienzeit am Bauernhof
- Mehrgenerationen am Hof
- Geschwisterschlaf
- Regionale Elternberatung & Hebammensprechstunde
- Schlafsprechstunde
- ZWEI & MEHR-Elterntreff
- Familienfrühstück
- Offene Treffen
Digitale Medien- Fluch oder Segen?
Eine Frage, die sich nicht pauschal und auch nicht leicht beantworten lässt.
Wenn man mit Kindern zu tun hat, sei es als Elternteil oder als Pädagogin/Pädagoge, setzt man sich irgendwann mit dem Thema „Digitale Medien" auseinander. Eine einheitliche Meinung scheint es nicht zu geben. Von totalen Gegner*innen bis hin zu Erwachsenen, die ganz unreflektiert auf das Thema zugehen ist alles dabei. Jede/r versucht für sich und seine Familie einen guten Umgang mit digitalen Medien zu schaffen. Dieser Prozess ist allerdings kein leichter, da es nicht DAS eine Rezept gibt, wie es gelingen kann.
Es gibt allerdings einige Punkte, die man beachten kann:
- Kindern unter 2 Jahren sollte man keinen Bildschirm anbieten.
- Als Erwachsene/r sollte man das Kind nie allein mit dem Spiel, Film, App, etc. lassen.
- Medienkompetenz gehört zu den Erziehungsfragen (Denkanstoß: Bin ich ein gutes Vorbild?)
- Aufklärung ist essenziell ( Werbung, Käufe, ...)
- Es ist unsere Aufgabe als Erwachsene/r, die Offline-Welt so spannend zu gestalten, dass die Online-Welt kein Ersatz werden muss
vgl. Schmidt (2018), S.139.ff
Schauen wir doch hin! Ein Kleinkind, das beim Lebensmitteleinkauf mit dem Smartphone abgelenkt wird, ein anderes Kind schaut beim Abendessen eine Serie, damit sich die Erwachsenen unterhalten können. Denken wir daran, was den Kindern entgeht. Und uns!
Natürlich hat die Online-Welt auch einen enormen Mehrwert! Informationen abrufen, Erinnerungen festhalten, arbeiten von überall aus. Auch Weiterbildungen und Online-Vorträge werden z.B. im Eltern-Kind-Zentrum Voitsberg gerne in Anspruch genommen! Teilnehmer*innen berichten, dass sie deshalb so gerne die Online-Vorträge buchen, da sie praktisch von zu Hause aus teilnehmen können, ein komplexes Thema in kurzer Zeit gut vertiefen können und weil sich diese gut mit den familiären Aufgaben vereinbaren lassen.
Da natürlich nicht alles online besprochen werden muss, gibt es im Eltern-Kind-Zentrum Voitsberg zwei spannende Veranstaltungen, die sich bestens dazu eignen, Erziehungsfragen mit Gleichgesinnten zu besprechen, sich zu vernetzen und eine schöne Zeit zu haben!
Außerdem gibt es immer wieder ZWEI & MEHR-Elterntreffs zu diesem Thema, einfach reinschauen unter www.elterntreff.steiermark.at.
„Ich bin nicht zufrieden mit meinem Leben, deswegen musst du dich ändern! Das geht nicht. Leider." - Aus dem Buch von Familientherapeut Jesper Juul „Liebende bleiben - Familie braucht Eltern, die mehr an sich denken".
Selbstfürsorge bringt nicht nur Dir etwas, sondern Deiner ganzen Familie. Bist Du entspannt und ausgeglichen, überträgt sich dies auf alle Familienmitglieder.
Zeit und Raum für die Beziehung, seien es auch nur kleine Rituale, sind wichtig, um ein zufriedenes und harmonisches Miteinander zu erleben.
Dass uns dies nicht immer gelingt, ist ganz klar, wir sind alle nur Menschen und sitzen alle im selben Boot.
Wichtig ist, dass der gegenseitige Respekt und die Wertschätzung der Partnerin/dem Partner und den Kindern/dem Kind gegenüber nicht verloren gehen.
Erziehung und Beziehung lässt uns alle zwischendurch an unsere Grenzen kommen.
Um den Kontakt zu einander und zu sich selbst nicht zu verlieren sind Zeit und Kommunikation ein wichtiger Schlüssel und können helfen.
Ein gutes Tool um durch diese herausfordernden Zeiten zu gehen, sind verschiede Eltern/Kind Gruppen und auch Vorträge von tollen Referent*innen aus dem ZWEI & MEHR-Netzwerk Elternbildung, welche größtenteils sogar kostenfrei sind. Auch (kostenfreie) Elternberatungen können sehr hilfreich sein.
Manche Zeiten im Leben brauchen Mut für Neues.
Buchtipps:
- Jesper Juul (2022) - „Das Familienhaus. Wie Große und Kleine gut miteinander auskommen"
- Jesper Juul (2022) - „Elterncoaching. Gelassen erziehen"
Weitere Informationen dazu:
- Studie Bodenmann, Guy (2019): „Von der Partnerschaft zur Elternschaft: Wie belastend ist die Transition wirklich?", Universität Zürich
- Gaca, Anja Constance (2024): „Eltern werden - Paar bleiben", Magazin Weleda
Veranstaltungstipp:
Ein Beitrag vom Eltern-Kind-Zentrum Fürstenfeld.
In der Trotzphase (Kinder ab ca. 18 Mo. - 4 J.), auch „Autonomiephase" genannt, beginnen Kinder ihren eigenen Willen zu entwickeln, entdecken ihr eigenes ICH, hinterfragen Regeln, Grenzen, Rituale und möchten die Welt auf eigene Faust entdecken!
Diese Entwicklungsphase ist sehr wichtig - sie wird oft durch Hunger, Durst, Müdigkeit, zu viel Druck (Zeitdruck, ...) und Unverständnis des Kindes auf bestimmte Regeln ausgelöst!
Liebe Eltern! Halten Sie an Ihren Werten fest und gehen Sie auf die Bedürfnisse Ihres Kindes ein, denn hinter jeder Trotzreaktion steckt ein starkes Gefühl und sehr oft ist es der Wunsch nach Liebe und Aufmerksamkeit.
Die gute Nachricht: Diese Phase geht vorbei!
Tipps um einen „Trotzanfall" Ihres Kindes für Sie beide in Liebe und Gelassenheit lösen zu können:
Behalten Sie Ihr Kind im Blick, zeigen Sie Verständnis, geben Sie Unterstützung, Ermutigung und Sicherheit, reden Sie sich selbst gut zu, versuchen Sie ruhig zu bleiben, setzen Sie klare Regeln und Grenzen und vor allem lassen Sie sich nicht von anderen verunsichern.
Seien Sie ein Leuchtturm für Ihre Kinder!
Veranstaltungstipps und Infos:
Webinar:
Dieser Beitrag wurde verfasst von Sabine Ellmeier und Katja Zampieri, EKIZ Mürztal
Die „erste Liebe" stellt Jugendliche und auch ihre Eltern oder Personen mit Erziehungsaufgaben vor viele neue Herausforderungen. Ganz besonders die Tatsache, dass sich die erste Liebe in der heutigen Zeit nicht nur offline, sondern auch sehr oft online abspielt. Für Jugendliche besteht kein Unterschied zwischen der Online- und der Offline-Welt. Was in beiden Welten passiert, wird nicht unterschieden und ist beides gleich relevant. Aufgrund fehlender Erfahrungen können Eltern oder Personen mit Erziehungsaufgaben diese Gefühle aber kaum nachvollziehen.
Die Gefühle, die dabei entstehen, auch wenn die Beziehung „nur" in der Online-Welt stattgefunden hat und dann per WhatsApp Schluss gemacht wird - sind genauso real und ernst zu nehmen, wie bei einer Beziehung in der Offline-Welt.
Offenheit und Verständnis gegenüber den neuen Medien und ehrliches Interesse sind wichtig. Elternbildungsveranstaltungen können hier einen Beitrag leisten, um die virtuelle Welt besser zu verstehen. Es tut gut, Herausforderungen und Unsicherheiten im Umgang mit pubertierenden Jugendlichen sowie Erfahrungen des Erziehungsalltag mit anderen Eltern zu teilen und gleichzeitig Tipps von Fachleuten zu erhalten.
Mit all der Erfahrung und all dem Wissen, das Eltern oder Personen mit Erziehungsaufgaben sich bisher angeeignet und gesammelt haben, können sie dann selbstbewusst an die neue Aufgabe der Pubertät herangehen. In einem Familienleben, das von Respekt und Verantwortungsgefühl geprägt ist, sind die Herausforderungen dieser Etappe zu bewältigen.
Im ZWEI & MEHR-Familienmagazin zum Thema "Liebe" hat Ilva Leitinger MSc., Leiterin des Eltern-Kind-Zentrums Stainz, den Artikel „Liebe von Anfang an" verfasst (zur Nachlese, siehe S. 30 - 31).
Buchtipps:
- Jesper Juul - Wenn Erziehen nicht mehr geht
- Jesper Juul - Wie wir mit unseren Kindern in Beziehung bleiben. Unterstützung während der Pubertät.
Dieser Beitrag wurde verfasst von Ilva Leitinger MSc., Leiterin des '}.